Die Sprache des Herzens ist international

Nachdem im vergangenen März keine Bewilligung für den geplanten Humanitätransport erreicht werden konnte, versuchten wir es noch einmal. Diesmal klappte es und obendrein bemühten sich die Spedition Comerc und der Chef der Zollbehörde in Podujevo sehr um eine rasche Abwicklung und Freigabe der Hilfsgüter.

Vom  23. – 28. August 2014 machten sich  acht freiwillige  Helfer auf die Reise nach Podujevo  im Kosovo um die Bevölkerung mit Hilfsgütern unter die Arme zu greifen. Mit Hilfe dutzend unterstützender Hände konnten zwei LKW-Fernzüge mit 23 t Hilfsgüter wie Schränke, Krankenbetten, Verbandsmaterial, Ultraschallgeräte, Schultische, Rollstühle, Krücken, Schreibwaren, Geschirr, Bekleidung und vieles mehr beladen werden, deren Route durch  Ungarn und Serbien in die 87 000 Einwohner und 78 Dörfer zählende Großgemeinde Podujevo führte. Die Hilfsgüter waren bestimmt für das Krankenhaus, Schule, Rote Kreuz und HANDIKOS.

Seit Ende des Krieges im Jahr 1999 steht Kosovo unter der Verwaltungshoheit der Vereinten Nationen und ist als serbische Teilprovinz deklariert. Eine Anerkennung als eigenen Staat wird unter anderen Mitgliedsstaaten durch Serbien verhindert.

Mehr als 50% der dort lebenden und arbeitenden Menschen sind unter 25 Jahre. Gespräche zeigen, dass der überwiegende  Teil der Jugendlichen großes Interesse an der deutschen Sprache hat, zumal viele von Ihnen einen Teil ihrer Kindheit in Deutschland oder Österreich verbracht haben und somit gute Voraussetzungen für die Verständigung mitbringen. Die Unternehmung, sowie die transportierten Gegenstände zogen viele junge Menschen aus Podujevo an, die beim Abladen tatkräftig mithalfen.

 

Dialog mit Üseni, 13 Jahre kommt auf mich zu:

„Guten Tag,“

„Guten Tag, du sprichst deutsch?

„Ja, ich spreche deutsch,

„Lernst du in der Schule deutsch?

„Nein, im Fernsehen,

„Du guckst deutsches Fernsehen?

„Ja, ich gucke SUPER RTL seit ich fernsehen darf.

„Hast du einen Computer für mich …?“

Und so plauderten wir eine zeit lang dahin…

 

Am Tag darauf besuchten wir einige Familien und hörten uns ihr Schicksal an. Ein Besuch im „Containerdorf“ am Stadtrand von Podujevo ließ uns aufs Neue staunen. Aus Blech, im Winter kalt, im Sommer heiß, 30 m² für eine Familie zur Verfügung,  ist für uns unvorstellbar.

Begleitet wurden wir von Mitarbeitern der Organisationen  Rotes Kreuz, HANDIKOS und RB INICIATIVA VULLNETARE.

 

Als Dank und Anerkennung erlebten wir einen schönen Ausflugstag und Urkunden wurden verteilt.

 

 

Auf der Heimreise machten wir in Serbien einen Kurzbesuch in Ub, Vier Wochen zuvor schickten wir 2 LKW-Transporte in diese Hochwasserregion, und jetzt ist es uns ein Bedürfnis, nach zu fragen, wie es den Menschen geht. Wir und unsere Freunde freuten sich auf das überraschende Wiedersehen. Besonders freute uns, dass die Fam. Miatovic Alexandder ihre Hausrenovierung fertig hatten und wir unseren versprochenen finanziellen Beitrag übergeben konnten.

Im Sinne der Solidarität!