Wissenswertes

Ukraine

Flagge seit 04.09.1991
Blau steht für den Himmel, gelb für die vielen Kornfelder des Landes.

Offizieller Name: Ukraine
Geographische Lage: Europa 22º O – 40º O / 44º N – 52º N
Geschichtliches Gründungsjahr: 988
Politisch abhängig von: Sowjetunion bis 1991
Einwohner/Staat: 46.710.816 Einwohner (2006)
Hauptstadt: Kiew
Amtssprache: Ukrainisch

KÖNIGSFELD

Der Ort Ust-Tschorna (auf Deutsch: Königsfeld) liegt im Teresvatal (Theresiental) in den ukrainischen Waldkarpaten. Im 18. Jahrhundert zur Zeit Maria Theresias wurden in diesem Tal Oberösterreicher aus dem Salzkammergut angesiedelt, um die Holzwirtschaft effektiver zu machen. Für die Ausbeutung der in Staatsbesitz befindlichen Salzvorkommen der Marmarosch war das Holz aus den Waldkarpaten von äußerster Wichtigkeit. Neben der Feuerung der Sudpfannen wurden die Stämme vor allem für die Floße verwendet, auf denen das Salz befördert wurde und durch die die Transportkosten gegenüber dem früheren Landweg entscheidend verkleinert wurden.
Ursprünglich haben die österreichischen Waldarbeiter nur einen Ort, Deutsch-Mokra, gegründet. Infolge des Kinderreichtums hatte sich die Zahl der Eingewanderten fast verdoppelt, sodass 1815 von den Österreichern talabwärts ein neuer Ort, Königsfeld, an der der Teresva unterhalb des Zusammenflusses der Mokranka und der Brusturanka wurde.

Das Teresvatal ist mindestens 80 km. lang, aber durchschnittlich nur 1 km breit. Ähnlich dem Salzkammergut bewirtschafteten die Oberösterreicher neben den Wäldern auch die hiesigen Almen. Die Häuser wurden ebenfalls im Stil des Salzkammergutes des 18. Jahrhunderts angelegt und werden heute noch immer bewohnt.
Viele der oberösterreichischen Sitten, Gebräuche, die Mundart und die Volkslieder sind lange Zeit rein erhalten geblieben.

Nach der österreichischen, ungarischen, tschechischen & sowjetischen Verwaltung, gehört dieses Gebiet nun zur Ukraine. Dementsprechend viele Sprachen werden hier gesprochen, aber Deutsch ist noch immer eine sehr wichtige Sprache. Auch in der Schule wird 7 Jahre lang die deutsche Sprache unterrichtet. Die Amtssprache ist Ukrainisch, die dem Russisch sehr ähnlich ist, aber doch einige Unterschiede (z.B. sind zwei Buchstaben anders) aufweist.
Da das Teresvatal vom Zweiten Weltkrieg weitgehend verschont geblieben ist, blühte nach 1950 der Tourismus auf. Es wurden einige große Hotels errichtet, weiters gab es ein Thermalbad und einen Skilift. Viele Touristen aus dem heutigen Russland, Tschechien, der Slowakei und sogar aus Frankreich machten hier Urlaub. Auch der Sommertourismus erfreute sich großer Beliebtheit denn der gebirgige Teil der Waldkarpaten ist die ideale Region für Wanderer.

Nach der Ostöffnung und der Umstellung von der Planwirtschaft auf die freie Marktwirtschaft begann der Zusammenbruch der einst funktionierenden Wirtschaft im Teresvatal. Plötzlich fehlte überall das Geld, viele Betriebe mussten zusperren und viele Menschen verloren ihren Arbeitsplatz.

Kurz nach der Wende kamen die ersten Österreicher und besuchten hier ihre Verwandten. Im Laufe der Jahre entstanden einige Hilfsorganisationen, darunter auch die Landlerhilfe, die sich um dieses Gebiet annehmen und die Leute finanziell und materiell unterstützen.

Nach den großen Überschwemmungen 1998 und 2001 waren hier die spärliche Infrastruktur und die Häuser schwer beschädigt. Viele Brücken, die gesamte Bahntrasse und große Teile der Strasse und sogar Häuser mit Personen darin wurden von der Flut mitgerissen. Viele neben dem Fluss gelegenen Wiesen sind heute nur mehr Teil des großen Flussbetts. Viel Erdreich von den Wiesen wurde weggespült, was die Platznot im Tal nur noch verstärkte. Man überlegte schon, ob man die Dörfer hier nicht endgültig aufgibt und die Menschen in die Ost-Ukraine umsiedelt.